Es ist schwierig zu beschreiben, wie wir Äthiopien erlebt haben. Die Eindrücke sind alle sehr intensiv. Wir waren gut 2 Wochen in einem der ärmsten Länder der Welt. Die Überbevölkerung ist allgegenwärtig. Wir sind nirgends allein. Überall treffen wir Menschen, die wirklich fast nichts haben. Und viele von ihnen sind es gewohnt, dass Europäer kommen und ihnen zu Essen geben. Diese Erwartungshaltung schlägt am meisten bei den Kindern durch. Wenn wir weiterfahren ohne Kugelschreiber oder Bonbons zu verteilen, bekommen wir ein paar mal Steinwürfe mit auf den Weg.
Auf der anderen Seite erleben wir fantastische Menschen, die mit dem wenigen, das sie besitzen vollkommen zufrieden sind. Auch erleben wir fantastische Landschaften und Völker die noch so leben wie vor hunderten von Jahren. Die ganzen Gegensätze Afrikas scheinen sich in diesem Land zu vereinen.
So sieht das Strassenbild in reicheren Gegenden aus. Die Bauern bringen ihre Erzeugnisse ins nächste Dorf. Die Strassen sind hier außerdem asphaltiert, ein uns nicht mehr ganz vertrautes Bild.
Die Äthiopier, die nicht den Luxus eines Eselskarren besitzen, und das scheinen rund 95% zu sein, gehen mitsamt ihrer Last zu Fuß.
Der Dieselfilter ist aufgrund des minderwertigen Diesels mal wieder verstopft. Dem Publikum nach stehen wir noch nicht länger als 5 Minuten. Innerhalb von einer halben Stunde umschliesst die Menschentraube das komplette Fahrzeug.
Nach der Hitze im Sudan sind wir froh, das äthiopische Hochland erreicht zu haben (3111müNN). Zwar nimmt die Leistung unseres turbolosen Diesel ab und die Russbildung zu, allerdings ist das Klima wieder deutlich angenehmer.
Am Lake Turkana treffen wir unsere Freunde wieder.
Im Sonnenaufgang sehen wir äthiopische Fischer mit ihren Papyrosbooten auf dem See.
Die Nilfälle am Ursprung des blauen Nils sind trotz der ausbleibender Regenzeit sehenswert.
Affen gehören inzwischen zu unseren täglichen Begleitern am Wegesrand.
Von Arba Minch aus machen wir auf dem Chamo-See einen Ausflug mit dem Boot; die Tierwelt ist überwältigend!
Ein Nilpferd - das gefährlichste Tier Afrikas - hat uns im Visier.
Auch Krokodile gab es zu hauf – Respekteinflössend!
Als wir im Süden Äthiopiens unterwegs sind hat sich die verspätete Regenzeit doch noch eingestellt.
Diesen Pickup hat es bei einer missglückten Bachdurchquerung böse erwischt. Wir bieten unsere Hilfe an und befestigen die Bergegurte am weggespülten Fahrzeug. Nach einigen Versuchen ziehen wir dann tatsächlich die Stosstange ans Ufer – das Fahrzeug bleibt im Sand stecken.
Nach langer Zeit in den Wüsten Nordafrikas freuen wir uns über das saftige Grün der Subtropen.
Wir wollten uns mit unseren Freunden aus Belgien treffen um gemeinsam abseits der Hauptroute entlang des Lake Turkana nach Kenia weiterzureisen. Leider verwandelte der Regen diesen Teil der Strasse in einen reissenden Strom, so dass Katrijn und Jeroen (sitzend) am anderen Ufer die Nacht verbringen mussten. Wenigstens hatten wir Sichtkontakt und konnten per Satellitentelefon miteinander reden.
Das sind die Sonnenaufgänge, die jeden Tag in unendlichem Frieden beginnen lassen.